Freitag, 25. März 2016

Shadowhunters Recap 1x11 - Blood Calls To Blood aka „Michael Wayland“

Was bisher geschah: 
Der Parabatai-Bond zwischen Alec und Jace ist extrem geschwächt. Jace und Clary haben Tschernobyl gefunden. Und vielleicht Jaces-not-so-dead-Vater. Izzy ist immer noch verhaftet. Und … ich kann nicht glauben, dass ich das mal wieder schreiben muss … Alec und Lydia sind IMMER NOCH verlobt.
Die Person in dem Schrank, die definitiv nicht Valentine ist, obwohl das magische Portal sie zu Valentine bringen sollte, sagt „I am Michael Wayland. I am Jace's father.“ Klingt sehr natürlich. Und räumt somit alle Zweifel aus dem Weg. „Michael Wayland“ erzählt eine Anekdote, um seinen Sohn von seiner Identität zu überzeugen. Er hat seinen achtjährigen Sohn zu einem möglicherweise tödlichen Dämonenkampf mitgenommen. Fast so rührend wie die Falkengeschichte. „Michael Wayland“ sollte definitiv Elternteil des Jahres werden. Ganz knapp vor den Lightwoods.
Alec und Izzy schmieden Pläne, wie sie Izzy aus ihrer Gefangenschaft befreien können. Zugegebenermaßen sind sie nur begrenzt - oder eher gar nicht - erfolgreich dabei, aber es ist schön, die beiden Charaktere an ihrer geschwisterlichen Beziehung arbeiten zu sehen.
Clary, Jace und „Michael Wayland“ gehen zu Simon und Luke, um sie um Hilfe zu bitten. Simon und Luke erwähnen beide nochmal, dass Michael Wayland tot sein sollte. Die Serie ist subtil wie eh und je. Simon führt Clary zu Raphael. Der taucht gutgekleidet auf, nur um von den beiden erpresst zu werden. Raphael fragt sich mal wieder, warum Clary und Jace nicht ihre Probleme selbst lösen können, aber für die Screentime scheint er bereit, sich auf die „Erpressung“ einzulassen. Und behält Simon mal vorsichtshalber an seiner Seite.
Während Alec naiverweise noch glaubt, er könnte den Hochverratsprozess von Izzy aufhalten oder zumindest verzögern, taucht endlich eine Ober-Shadowhunterin vom Clave gemeinsam mit einer Menge Wachleute im Institut auf. Auch ihr ist die Verlobung von Alec und Lydia ein Rätsel. Lydia ist sichtlich unwohl dabei, sich komplett gegen unsere Protagonisten zu stellen. Die Frau aus Idris sagt: „Be efficient. Be competent. Be useful to the Clave.“ Wenn das mal nicht nach Dystopie klingt.
„Michael Wayland“ möchte mit Clary reden und erzählt ihr, wie sehr Valentine sie und ihre Mutter geliebt hat/hätte. Er denkt, es ist möglicherweise sein Schicksal „to bring your family and mine together.“ Ja, „Michael Wayland“. Möglicherweise.
Es folgt eine Make-Out Session zwischen Clary und Jace und eine Strategiebesprechung von Jace, Clary, Luke und „Michael Wayland.“ Izzys Stimme, die ihrem Bruder erklärt, warum sie nicht länger „part of this world“ sein kann, weckt mich wieder. Alec versteht es nicht und sucht Magnus um Hilfe auf. Der ist – genau wie ich – noch immer entsetzt, ob der Verlobung von Alec und Lydia und lässt dies Alec in deutlichen Worten spüren. Dann verlangt er Alecs Bogen als Preis dafür, Izzy zu helfen. Nebenbei erklärt er Alec auch noch einmal, warum die Shadowhunterwelt archaisch und diskriminierend ist. Dieser versteht es immer noch nicht, steht derweil aber wenigstens dekorativ rum.
Clary befindet sich am Rande einer Realisation zu „Michael Wayland“, während dieser sich mit Jace prügelt. Die beiden trainieren. Jace ist geschwächt durch den Parabatai-Bond zu Alec. „Michael Wayland“ kritisiert, dass Clary Jace mehr bedeutet als Alec es zu tun scheint. Widerwillig stimme ich „Michael Wayland“ zu.
Die Szene wechselt zu Magnus im Institut bei Izzys Prozess. Endlich wurde eine Verwendung für all die stummen Hintergrund-Shadowhunter gefunden: Publikum. Magnus hält eine leidenschaftliche Rede zu Isabelles Verteidigung und die gesamte Szene ist schon ziemlich nah an meinem Wunsch-Spin-Off über das Crime Fighting-Duo Magnus & Izzy dran.
Erneute Strategiebesprechung. Clary ist sich sicher, dass Valentine zwar die gesamte Shadowworld unterwerfen kann, aber wie sollte es ihm je möglich sein, den Becher von ihr zu klauen? Ach, Clary.
Zurück zum Prozess. Lydia befragt Izzy und versucht sie dazu zu bringen, Clary zu verraten. Stattdessen führt Izzy die von Magnus begonnene Ansprache fort und spricht über die Diskriminierung und Problematik der Shadowhunterwelt. Izzy und Magnus sind offiziell meine (nicht so) neuen Lieblingscharaktere. Können die beiden nicht das Institut leiten?
Luke, Jace und „Michael Wayland“ bekämpfen Dämonen, während Clary sich in ein Gebäude schleicht um ihre Mutter zu finden. Leider „muss“ Luke zurückgelassen werden. „Michael Wayland“ verhält sich verdächtig.
Im Institut führt Magnus seine Verteidigung von Izzy fort und ist dabei wunderbar sarkastisch. Neben Glitzern definitiv seine zweitbeste Eigenschaft. In einer absurden Wendung, die uns wohl Lydia wieder sympathisch machen soll, ändert diese ihre Meinung komplett und beschließt, Izzy nicht weiter zu verfolgen. Dabei ist Lydias nicht mal unsympathisch, ihre Handlungen scheinen nur vollkommen uneinig mit ihren Motivationen zu sein. Um zu zelebrieren, wie unlogisch dieser Plottwist ist, lässt Magnus seine „Aktenblätter“ sowie silberne Konfetti regnen. Die komplett leidenschaftslose Masse des Shadowhunterpublikums klatscht höflich. Oder verwirrt. Es ist unklar.
Die Richterin zeigt ihre wahren, bisher doch soooo verborgenen Motive, und erpresst unsere Heldentruppe damit, dass Izzy verbannt wird, sollten sie ihr nicht innerhalb von 24 Stunden den Mortal Cup bringen. Also ist „the law“ doch nicht „the law“, ganz egal wie oft dies erwähnt wird.
Clary hat den Mortal Cup, mit dem sie Dämonen anscheinend Befehle erteilen kann. „Michael Wayland“ schlägt vor, dass er ihn benutzen könnte und sie händigt ihn aus. Sofort kommt der überraschende Plottwist, dass „Michael Wayland“ in Wirklichkeit Valentine ist. Wer hätte das gedacht. Clary ist jedoch überraschend vorbereitet und hat den echten Cup behalten. Valentine hält derweil eine „World's Best Dad“ Tasse in der Hand. Not the cup he's looking for. Ich lache sehr.
Valentine eröffnet Clary und Jace, dass er der Vater von beiden ist. Dann sagt er etwas darüber, wie die beiden „meant to be“ sind. Vielleicht ist er doch nicht Valentine, sondern ein Lannister. Dann verschwindet er durch einen Spiegel, da weder Jace noch Clary in der Lage sind, ihn zu töten. Im Hintergrund schwebt immer noch Jocelyn in ihrer Stasis.
Clary, Jace, Stasis-Jocelyn und Alec sind zurück im Institut. Jace ist von den Neuigkeiten seiner familiären Beziehungen noch so erschüttert, dass er sich wie ein ... sagen wir … unnett … gegenüber Alec verhält. Vielleicht ist das auch einfach sein Charakter. Eine weitere Unklarheit.
Magnus und Izzy unterhalten sich über den Prozess. Wenigstens haben sie „with style“ verloren. Wie auch sonst. Alec taucht auf und eröffnet, dass sie den Mortal Cup haben. Dafür, dass sie sich gerade erfolgreich haben erpressen lassen, sind alle überraschend glücklich. Magnus verlangt seine Bezahlung. Er spricht mir aus der Seele, wenn er erklärt, dass er Lydia zwar mag, aber die Verlobung mit Alec trotzdem für unsinnig hält. Dann gibt er Alec seinen Bogen zurück.

Simon und Luke vergleichen ihre exakt gleichen Schicksale, in denen sie Clary bzw. Jocelyn lieben, diese jedoch Jace bzw. Valentine. Luke verkündet die freudige Botschaft, dass Clary und Jace laut Valentine Geschwister sind. Derweil weint Jace. Dramatisches Ende.

Autorin: Patricia
Bildquelle: shadowhunterstv.com. Bearbeitet von Sabrina

Mittwoch, 23. März 2016

10 Lieblingsfilme – Teil 3

Weiter geht’s meinen 10 Lieblingsfilmen. Filme, die ich bestimmt mehr als dreißig Mal gesehen habe, die ich immer wieder anschaue und die ich natürlich als DVD im Schrank habe. Hier gibt es keine Reihenfolge, ich habe darunter keinen absoluten Lieblingsfilm, darin könnte ich mich auch gar nicht festlegen. Ich will euch jedoch hier im Blog in unregelmäßigen Abständen diese Filme vorstellen.



Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart 


Nur die Gegenwart kann die Zukunft retten – dieser Satz sagt alles aus und jeder Mensch sollte sich das verinnerlichen!



Ich bin Star Trek-Fan seit meinem 13. Lebensjahr und war damals schrecklich in Captain Kirk verliebt. In den 70er Jahren wurden in Deutschland nicht alle Folgen gezeigt, umso mehr freute ich mich, als es mit den Filmen losging. Der erste Film hat mich – wie viele andere auch – nicht unbedingt vom Hocker gerissen, eher gelangweilt und enttäuscht, aber Hallo! Es war trotzdem Star Trek. Teil 2 war großartig, ebenso Teil 3, aber der vierte Film begeistert mich noch heute ohne Ende.


Das hat verschiedene Gründe:
Ich bin ich großer Fan von Zeitreisen, schon in der Classic-Serie waren die Zeitreisefolgen meine Favoriten. Star Trek startete ja in Deutschland mit der Episode „Morgen ist Gestern“ und da bin ich gleich hängen geblieben.


Ein weiterer Punkt ist die Story an sich. Ich bin kein fanatischer und auch kein besonders aktiver Umweltschützer, aber unser kleiner, blauer Planet mit all seinen Bewohnern liegt mir doch mehr am Herzen, als so mancher vermuten würde. In Star Trek IV wurde auf dramatische Weise gezeigt, was passieren kann, wenn die Menschheit unseren Planeten aus Profitgier ausblutet. Anders als Profitgier kann man es einfach nicht nennen. Jeder sollte diesen Film wenigstens einmal gesehen haben und sich dann seine Gedanken machen.




Die Story des Films ist immer gleich aktuell, dramatisch, aber was mir hier so gut gefällt: Alles hat eine gewisse Leichtigkeit, gut platzierten Humor und einen ganz, ganz hohen Sympathiefaktor. Denkt nur mal an die Szene im Bus, als Spock diesen Rüpel mit seinem Nackengriff ausgeschaltet hat, oder die verschiedenen Szenen im Krankenhaus bei der Befreiungsaktion von Chekov. Pille war absolut in Höchstform. Natürlich nicht zu vergessen Scotty bei seinem Versuch, einen Computer der 80er Jahre zu bedienen: „Hallo! Computer?!“ Und die kleine Liebesgeschichte zwischen Kirk und Dr. Gillian Taylor mit dem netten, offenen Ende, hier hat einfach alles gepasst. Der Soundtrack war perfekt, um dieses ernste Thema, das mit großartiger Leichtigkeit und hohem Unterhaltungswert vorgetragen wurde, richtig in Szene zu setzen.



Dieser Film ist für mich einfach perfekt. Ein ernstes, immer brandaktuelles Thema, sympathische Charaktere, gut platzierten Humor, der nicht gewollt und nicht gekonnt wirkt, sondern das Ganze einfach auflockert, den Unterhaltungsfaktor steigert und den Film mehr als kurzweilig erscheinen lässt. Star Trek IV werde ich bestimmt noch weitere 30 Mal anschauen.

Star Trek hatte noch weitere gute Filme, ich denke da nur an „Der Aufstand“ oder auch „Der erste Kontakt“, aber für mich steht „Zurück in die Gegenwart“ auf einer Stufe mit Star Trek 2009.  

Autor: Brigitte

Foto: Paramount 

Dienstag, 22. März 2016

The Deletec Scenes

Webcomics von John Thienel

Darth Vader hat den Blick über den Tellerrand noch nicht drauf


Es ist so eine Sache mit den Comics. Da gibt es gewollt und nicht gekonnt lustig; lustig, aber schlecht gezeichnet; nicht erkennbar; gut gezeichnet, aber eher unlustig; geschmacklos usw.
John Thienel ist da ein anderes, besseres Kaliber. Er hat das Talent, super zu zeichnen und er hat einen großartigen Humor. Was besonders wichtig ist: Seine Comics haben „Leben“, man braucht nicht unbedingt einen Text, man versteht sie sofort, schmunzelt und lacht oft schallend.

So ging es mir schon öfter, vor allem als ich John in meinen Zeiten bei der FedCon GmbH und dem FedCon Insider mit Auftragsarbeiten zugeballert habe. Er hat sogar mal mich in einem Cartoon verewigt und ich lache heute noch, wenn ich mir das Bild oben anschaue.

Egal welches Thema, John hat es einfach drauf, wie ich euch hier an ein paar Beispielen zeigen möchte. Diverse … sagen wir mal … emotionale Ausbrüche (natürlich war der Anlass dazu immer entsprechend) von Dirk Bartholomä hat er mehr als gekonnt in Szene gesetzt:


Die Schranke in der Tiefgarage:
MacGyver wollte das Problem mit dem Taschenmesser lösen
FedCon 2011 – zum ersten Mal mit Richard Dean Anderson. Donnerstag, 28. April 2011 um 10:45 Uhr: Dirk hat Richard Dean Anderson im Auto und will ihn ins Hotel Maritim Düsseldorf bringen, damit er pünktlich um 11:00 Uhr bei der Pressekonferenz ist. Er fährt also guten Mutes in die Tiefgarage, aber die Schranke öffnet sich nicht, trotz Parkkarte. Das Hotel war einfach nicht fähig, hier schnell Abhilfe zu schaffen, also hat Dirk das selbst gemacht. Das Ergebnis seht ihr hier. Und glaubt mir, plötzlich war die Technik vom Hotel ruck zuck zur Stelle. All das habe ich natürlich erst später erfahren. Ich war zu diesem Zeitpunkt nur heilfroh, dass ich noch halbwegs pünktlich mit der Pressekonferenz beginnen konnte. Das war Einsatz mit vollsten Kräften. 





R.I.P. Fax - das kommt davon, wenn du nicht funktioniert



Das Faxgerät:

Bzw. der Tod des zickigen Faxgerätes. Diese Geschichte kennt man nur von Dirks Mitarbeiterin Mel, die live dabei war. Vermutlich hatte jeder schon mal das Bedürfnis, ein verdammtes nicht funktionierendes Gerät aus dem Fenster zu werfen, an die Wand zu klatschen oder so. Tja, Dirk hat das Ding auf den Boden geworfen. Vermutlich hat es dann noch Lebenszeichen von sich gegeben, also ist er noch munter drauf rumgesprungen, bis es wirklich tot war. 
Als Mel ihn dann darauf hinwies, dass er jetzt und sofort ein neues Fax kaufen muss, kam ein „Oh!“ …












Die Kaffeemaschine:
Der Fleck an der Wand blieb eine Weile als Zeitzeuge
Halten diese Dinger ewig? Kaum. Streiken sie ab und zu? Ja! Muss man sie dann gleich an die Wand werfen? Ja! – wenn man Dirk Bartholomä heißt. Ich glaube aber, dieser Cartoon dazu, den wir ihm zu seinem Geburtstag 2014 präsentiert haben, hat ihn davon abgehalten, sowas nochmal zu machen. Als ich im Dezember 2015 das letzte Mal im Büro war, ist genau dann, als ich einen zweiten Kaffee wollte, die Maschine wieder verreckt. Dieses Mal hat er sie aber nicht mehr an die Wand gedeppert (Furcht vor einem neuen Cartoon von John?), sondern nur gesagt, dass er jetzt endlich eine gscheite Maschine kaufen will. Bleibt den kaffeesüchtigen Besuchern der FedCon-Zentrale nur zu wünschen, dass er diesen Plan auch in die Tat umgesetzt hat. 






John Thienel ist Star Trek-Fan, wie man schnell erkennen kann, wenn man auf seiner Website stöbert. Aber er kann sehr gut über den Tellerrand blicken, denn auch viele andere Filme und Serien, wie Doctor Who, Star Wars, Herr der Ringe, The Walking Dead usw. sind vor ihm nicht sicher. Es gibt immer eine Szene, die es nicht ins TV oder ins Kino geschafft hat – John aber kennt sie und baut daraus einen seiner unnachahmlichen Comics.

Wenn ihr John Thienel persönlich kennen lernen wollt und ihm bei seiner Arbeit sogar über die Schulter schauen wollt, dann geht doch einfach im Juni auf die Comic Con in Stuttgart. Dort findet ihr ihn und wer weiß, vielleicht hat er sogar eine Idee zu einem Comic von euch selbst, denn wie gesagt, vor Johns Zeichenbrett ist nichts und niemand sicher.   


Autor: Brigitte

Fotos: John Thienel 

Montag, 21. März 2016

Deutsche Filme

Sie sind wirklich besser als ihr Ruf

Das vergangene Wochenende hat mir mal wieder gezeigt, dass man es durchaus wagen kann, deutsche Produktionen zu schauen, denn die sind wirklich nicht so schlecht wie ihr Ruf, obwohl man natürlich das eine oder andere kritisieren kann.


Am Freitag, 18.03. habe ich mir den Film Frau Pfarrer & Herr Priester angeschaut. Eine nette,
auch spannende und packende Geschichte aus München, in der es um einen katholischen Pfarrer, eine evangelische Priesterin, eine gescheiterte Existenz, ein leukämiekrankes Mädchen samt Kampf der Eltern mit der Krankenkasse um Bezahlung der Behandlungskosten, ein außer Kontrolle geratenes Jugendzentrum und andere große und kleine Probleme des Lebens geht. Das waren interessante Geschichten, die mit Drama, aber auch Humor in 90 Minuten gepackt wurden. Das Ende war etwas offen, das mag ich besonders, weil einem dann der Film nicht so schnell aus dem Kopf geht.
Auch die schauspielerischen Leistungen fand ich sehr gut, allen voran den ehemaligen Bergretter Martin Gruber (nicht zu verwechseln mit dem Bergdoktor), der wohl wirklich kein perfektes Schriftdeutsch kann – ich ja auch nicht.
Ein Film, den ich mir sofort nochmal anschauen würde. Halt! Das geht sogar, denn er kommt diese Woche als Wiederholung auf einsfestival 


Samstag, 19.03. – Die Informantin

Auf diesen Film bin ich erst mal nur aufmerksam geworden, weil Ken Duken (ihr erinnert euch, er war auf der RingCon 2014 und dort supernett, vor allem beim Quasseln vor dem Hotel) auf seiner Facebook-Seite darauf hingewiesen hat.
Erst wollte ich gar nicht reinschauen, weil ich mir dachte, das ist bestimmt wieder so ein düsterer, typisch deutscher Krimi mit vielen brutalen Szenen. Sowas ist nicht unbedingt mein Ding und da kann es dann schon mal passieren, dass ich abschalte.
Irgendwie habe ich mich dann doch zu dem Film entschlossen, die Hinweise in meiner TV-Zeitung haben mich überzeugt und ich habe es nicht bereut.
Die Informantin ist ein gut gemachter Krimi, der beide Seiten ausleuchtet, die Guten (Polizei) und die Bösen (Drogendealer) und am Ende ist man sich gar nicht mehr so sicher, auf welcher Seite man nun wirklich steht. Auch hier ist das Ende etwas offen und man muss sich selber Gedanken machen, was denn nun aus dem doch sympathischen Drogendealer und der Informatin wird und ob die Methoden der Polizei immer so richtig sind. Und der Film zeigt auch gut, dass Kriminalbeamte auch nur Menschen sind ... 


Sonntag, 20.03. – Ku’damm 56

Gestern lief die erste Folge des Dreiteilers Ku’damm 56 und es stand schon nach 30 Minuten fest, dass ich mir die anderen Teile auch noch anschauen werde.
1956 gab es für niemand viel zu lachen, schon gar nicht für die Jugend. Mütter hatten das Ziel, ihre Töchter und Söhne möglichst gut „unter die Haube“ zu bringen. Rock’n Roll war Negermusik. Hier kamen gleich meine eigenen Erinnerungen hoch. Ok, 1956 war ich noch in „Abrahams Wurstkessel“, aber in den 60er Jahren hatte sich noch nicht viel geändert. Meine Mutter bezeichnete jede Art moderner Musik als Negermusik und rastete regelmäßig aus, wenn wir „rein aus Versehen“ den Beat Club eingeschaltet hatten. Heute früh habe ich sie darauf angesprochen und sie hat es mir wieder bestätigt. Alles, was damals modern war, durften wir nicht schauen, nicht einmal Raumpatrouille. Auch sie hatte das Ziel, ihre Kinder möglichst schnell und gut zu verheiraten. Tja … was dabei rausgekommen ist, ist eine andere Sache.
Zurück zum Film: Es wirkt übertrieben, die eine Tochter versagt in der Hauswirtschaftsschule, die andere heiratet zur Freude der Mutter – aber leider den falschen Mann, die dritte hat einen Job, der sie wohl auch noch in den Wahnsinn treibt. Das Ende von Teil 1 war ein ganz, ganz mieser Cliffhanger, sodass mir gar nichts anderes übrig bleibt, als heute Abend Teil 2 zu schauen. Böses, böses ZDF. Teil 3 kommt dann am Mittwoch und je nachdem wie dann das Gesamtpaket von Ku’damm 56 bei mir gewirkt hat, werde ich nochmal einen Blogeintrag dazu schreiben.


Vorschau auf Karfreitag: Duell der Brüder

Womit wir nochmal bei Ken Duken sind. Er ist aber nicht der Hauptgrund, warum ich mir den Film auf jeden Fall anschauen werde. Die Geschichte um die beiden Brüder, die Adidas und Puma gegründet haben, interessiert mich schon lange. Vor allem weiß ich nicht, warum sich die beiden so sehr zerstritten haben, dass sie bis zum ihrem Tod nicht mehr miteinander geredet haben. Klar, ich könnte jetzt googeln und das schnell rausfinden, aber das wäre jetzt dumm, denn ich will das aus dem Film erfahren.
Der Film ist aktuell in aller Munde, alle Medien berichten darüber, publizieren Interviews, jede TV-Zeitschrift ist voll damit und ich bin gespannt, ob ich begeistert oder enttäuscht sein werde.


Man sieht also, es gibt schon deutsche Produktionen, die sich lohnen. Man muss nur mal über den Tellerrand rausschauen und manchen Filmen einen Chance geben. Natürlich ist nicht alles gut und jedermanns Geschmack sowieso nicht. Ich bin zum Beispiel kein großer Tatort-Fan, nur Tatort Münster mag ich. Der Grund dafür ist, dass beim Tatort Münster auch Humor und eine gewisse Leichtigkeit eingebaut werden, was ich bei deutschen Produktionen häufig vermisse. Manches ist mir einfach zu düster. Klar, nicht immer sind Humor und Leichtigkeit angebracht, aber so ein kleines bisschen kann es doch nicht schaden, oder? Gerade in Momenten absoluter Spannung eine Bemerkung, Mimik oder Gestik steigern für mich das Fernsehvergnügen ungemein. Das darf natürlich nicht ins Lächerliche abdriften, oder deplatziert wirken, es muss einfach passen.

Es ist ja auch nicht so, dass Deutschland keine guten Schauspieler hätte, da könnte ich eine endlos lange Liste an Top-Schauspielern machen, aber besser finde ich, euch hier im Blog immer wieder anhand deutscher Filme, die mit unterkommen, darauf hinzuweisen.
Die schlechten Schauspieler, die es natürlich zuhauf gibt und die sich besser darauf beschränken würden, nur Leichen zu spielen, lasse ich aber außen vor. Ich bin mir aber sicher, ihr habt dazu auch gleich Namen im Kopf und Gesichter vor Augen. Aber lassen wir das …


Autor: Brigitte

Fotos: ARD, ZDF, TV Spielfilm, Ken Duken auf Facebook

Sonntag, 20. März 2016

Shadowhunters 1x10: This World Inverted aka. Cat-Content rettet die Welt

Was bisher geschah: 
Mein eingeschränktes Buchwissen hat langsam nichts mehr mit der Serie zu tun. Alec ist immer noch mit Lydia verlobt. Clary, Jace, Alpha-Leader-Werwolf Luke und frischgeschlüpfter Vampir Simon rebellieren gegen das Institut während Izzy ihrem Loverboy Meliorn das Leben rettet. Magnus wiederum ist nicht genug involviert in irgendeine dieser Plotlines, was eindeutig zu wenig Screentime bringt.

Die Folge öffnet mit einer Waldszene und Blütenblättern. Unmengen davon. Damit wir verstehen, dass dies eine andere Welt ist und um mal wieder ein zur Redewendung gewordenes Zitat zu verwenden, sagt Clary: „we're not in Kansas anymore.“ Fängt ja gut an. Meliorn erklärt, dass sie sich in der Seelie Glade befinden. Bisher sieht es aus wie ein Wald und auch das mysteriöse Portal, durch das sie gegangen sind, ist nirgends zu sehen. Eventuell ist es also doch Kansas.
Meliorn erklärt, dass Isabelle „the smart one in the family“ ist. Natürlich hat er Recht damit. Jace hat sich bisher intellektuell noch eher unauffällig verhalten und Alecs aktuelle Entscheidungen sprechen auch nicht für ihn. Wie klug es allerdings von Meliorn ist, Clary und Jace das geheime Geheimnis der Portale in anderen Dimensionen zu erzählen – etwas, das bisher nur Seelies wussten - wird sich sicher noch zeigen.

Alec und Izzy sind immer noch zerstritten. Wenigstens ist Alec noch nicht soweit der dunklen Seite zugewendet, dass er sich keine Sorgen um seine Schwester macht. Derweil geht Simon zu Luke und bittet ihn um Hilfe mit seiner neuen Vampirhaftigkeit. Er hat seine Vampir-Zähne nicht unter Kontrolle und auch wenn die anderen Werwölfe nicht unbedingt begeistert sind von seinem Auftauchen wird es ein Bonding Moment für Luke und Simon. Die beiden sind zusammen eigentlich ganz süß und lustig. Es tut den Charakteren gut, mal in einer Szene zusammen zu sein, in der sich nicht alles um Clary dreht.


Meliorn erklärt Clary, was passiert, wenn sie durch das Portal in die andere Dimension geht. Es ist ein alternatives Universum. Minutenlange Exposition folgt, in denen er erklärt, wie anders und gefährlich alles ist. Schon klar. Zum Glück hat Clary nicht zugehört oder alles sofort wieder vergessen und ist überrascht, dass ihre Familie in dem alternativen Universum ohne Shadowhunter durchaus anders ist. In einer netten Hommage an die Bücher sehen wir Werbung für Magnus Bane, in der Luke ein Buchhändler ist. Hodge taucht auch auf als Kampfsportler und natürlich Magnus selbst. Dieser ist eindeutig von zu wenig Glitzer umgeben. Ob der 90er-Jahre technicolor Hintergrund das ausgleicht, ist noch nicht klar.

Lydia lässt Izzy für Hochverrat verhaften. Währenddessen redet sie darüber, wie die Clave Gesetze davor schützen, dass Shadowhunter andere Shadowhunter bekämpfen. Offenbar ignoriert sie die gesamte Storyline um sich herum. Alec versucht halbherzig zu helfen. Langsam muss er wirklich etwas dafür tun, damit sein perfect hair nicht das einzig sympathische an ihm wird.


In der alternativen Realität trifft Clary – ganz zufällig natürlich – Simon, Izzy, Alec und Jace. Die Typveränderungen sind mir alle etwas zu gimmicky. Izzy ist nerdig. Zu erkennen daran, dass sie eine Brille, Zopf und Star Wars T-shirt trägt. Vielleicht kann sie jetzt noch bei „Eine wie Keine“ mitspielen und sich durch abnehmen der Brille und offene Haare in ein heißes Mädchen verwandeln. Für den Plottwist. Gähn.
Magnus taucht endlich auf und liest Clary die Tarotkarten. Alles dreht sich um Jace und die große Liebe der beiden. Die Alternativ-Katzen finden das genauso langweilig wie ich und stören die Sitzung. Der Cat-Content ist auch der erste große Vorteil, den diese Dimension im Vergleich zur anderen hat.

Alec möchte Izzys Freiheit damit erkaufen, dass er den Mortal Cup an die mysteriösen, viel-gehörten und noch nie gesehenen Ober-Shadowhunter gibt. Natürlich weiß er noch nicht, dass er den Becher schon länger nicht mehr besitzt. Als er das heraus findet (und dass Jace dafür verantwortlich ist), möchte er Jace durch seine Parabatai-Verbindung suchen. Izzy warnt davor, aber bisher hat das Ganze noch nicht richtig viele Vorteile für die beiden gebracht. Vielleicht wäre es eine interessante Abwechslung, wenn die beiden nun Ex-Parabatai wären.

Nachdem Clary und Magnus gemeinsam Magnus Magie wiederentdeckt haben (Nein, keine Metapher dieses Mal!!!), weist Clary ihn an, sich für die Party abends schick anzuziehen. Falls sie damit auf sein unglitzerndes Selbst anspielt, wären wir endlich einmal einer Meinung. In einem eher unrelevanten Nebenplot war Alternate-Izzy Kickboxen und braucht nun Clarys Make-Up Künste, um einen blauen Fleck zu überschminken. Im Gegenzug besorgt sie Magnus eine Einladung für die Party. Von Clarys Vater. Mit dem sie in dieser Dimension gut klarkommt. Macht Sinn.

Alec möchte sein Parabatai-Tracking auch gegen die Ratschläge von Lydia und Hodge weiter durchführen. Izzy ist ihm wichtiger als Jaces Freundin. Der Streit eskaliert bis er sich wütend sein Shirt auszieht. Die Anwesenden beschließen plötzlich sich Alecs Plan anzuschließen. Die Zuschauer auch. Er erwischt Jace, während dieser mit Meliorn gerade gegen Dämonen kämpft. Die Verbindung ist … oddly intimate. Ein Dämon nutzt den Moment, um in die friedliche dämonenfreie Alternativ-Dimension zu springen.


Clary lässt sich von Alternativ-Jace von ihrem Quest ablenken. No one saw that coming. Deswegen wird Magnus der Eintritt zur Party verwehrt bis Alec ihn hereinbittet. Die beiden flirten in vertauschten Rollen. Zweiter Pluspunkt für diese Dimension. Clary ist derweil in Alternativ-Clary absorbiert worden. Vermutlich durch den Tanz mit Jace. Magnus versucht sie mit Cat-Content davon zu befreien. Ich mag Alternativ-Magnus.

Luke und Simon wurden in dieser Folge übrigens von einem Beamten der polizeilichen Dienstaufsichtsbehörde verfolgt, haben Simon als Serienmörder inszeniert, ihn erschossen, dem Beamten dabei „das Leben gerettet“ und Luke bekommt dafür eventuell eine Medaille. Es ist ein bisschen wie eine komplett andere Serie, die nichts mit dem Rest der Charaktere zu tun hat.

Vollkommen unerwartet folgt Jace dem Dämon durch das Portal in die Alternativwelt und gemeinsam mit Clary töten sie den Dämonen. Dabei wird Jace verletzt. Alternativ-Magnus hat derweil das Portal gefunden, welches sie zu Valentine bringt und die beiden machen sich auf den Weg zurück in ihre Dimension. Wie vorhergesehen landen sie in Tschernobyl. Anstelle von Clarys Vater finden sie dort jedoch Jaces Vater! Plottwist. Nunja.

Autorin: Patricia
Bildquelle: shadowhunterstv.com. Bearbeitet von Sabrina. 

Donnerstag, 17. März 2016

3 x 3 Wünsche an die Drehbuchautoren von Shadowhunters

Gute Nachrichten für alle Fans von Perfect Hair: Shadowhunters bekommt eine zweite Staffel.
Da staunt ihr, was? Offenbar sehen die Senderchefs ein Potenzial in der Serie, das über schöne Haare hinaus geht. Für uns heißt das vor allem erst einmal: Es besteht noch Hoffnung, dass sich alles zum Guten wendet. Fest steht ja auf jeden Fall: Das Abwenden von der Romanvorlage hat der Serie bisher in keinster Weise geschadet.
Ebenfalls Grund zur Hoffnung gibt Matthew Daddarios (Ja, das ist Mr. Perfect Hair) Tweet zu diesem Thema. Drei Wünsche an die Drehbuchautoren? Da sind wir doch gleich mit dabei! Und weil drei Wünsche nicht reichen, gibt es von uns natürlich drei mal drei Wünsche und somit die vermutlich ultimativste Wunschliste überhaupt!

Stephies drei Wünsche an die Shadowhunters-Drehbuchautoren
1. Schreibt Clary ein bisschen / ein bisschen viel weniger nervig
Ich will Clary gar nicht doof finden, aber leider macht sie es mir ziemlich schwer. Und das liegt durchaus zu großen Teilen am Drehbuch. Niemand mag eine ewige Heulsuse, deren Welt sich ausschließlich um sie (und Jace) dreht und in der, wenn sie mal nicht jammert, ein fürchterlicher Captain Obvious steckt. Eine Clary, die sich zu helfen weiß und statt zu jammern einfach mal macht, wäre mir irgendwie lieber. Und wo wir schon dabei sind: Jace sollte auch einmal bedenken, dass er nicht das Zentrum des Universum ist. Das ist nämlich Perfect Hair. Ätsch
2. Eigentlich könnte man den Fokus eh auf Alec & Magnus verschieben
Nur Spaß. Oder auch nicht. Aber man sollte doch mit dem arbeiten, was man so hat und das, was man nicht hat, außer Acht lassen. Kurz gesagt: Zwischen Clary und Jace ist in meinen Augen keinerlei Chemie und deshalb sind sie für mich ein unspannendes Liebespaar. Wenn man bedenkt, was (zumindest nach Romanvorlage) noch so auf sie zukommt, gruselt es mich etwas. Und natürlich bin ich großer Malec-Fan, aber es ist nunmal auch so, dass hier die Chemie einfach stimmt und da ist und man mitleidet und überhaupt. All the feels, ihr wisst schon! Positiver Nebeneffekt: Mehr Screentime für Perfect Hair. Win Win Situation!
3. Weniger Klischees & Absurditäten
Ich kann gar nicht genau erklären und in Worte fassen, was mich da stört und was ich mir folgend wünsche. Aber irgendwie bin ich zum Beispiel von der Simon-Storyline ein wenig genervt. Mag vielleicht daran liegen, dass Vampirkram langsam ein wenig langweilig wird. Aber gerade da könnte man ja ansetzen und mal was Neues versuchen. Und was ich absurd finde? Vieles. Die allseits beliebten most-tragic-backstories, die irgendwie jeder zu haben scheint. Bisschen arg viel vielleicht? Und ich weiß immer noch nicht genau, wieso Valentine in Tschernobyl hockt. Und warum alle übrigen Shadowhuter immer so teilnahmslos in die Gegend schauen hat auch noch niemand erklärt. Das würde ich gerne erklärt bekommen und stattdessen ein paar Offensichtlichkeiten streichen. Aye?

Patricias drei Wünsche an die Shadowhunters-Drehbuchautoren

Auch wenn ich in meinen Recaps immer ein wenig am meckern bin, mag ich Shadowhunters natürlich sehr gerne. Ansonsten würde ich ja nicht jede Woche auf den Mittwoch warten um mich dann möglichst schnell vor den Fernseher, Laptop oder sonstiges Netflix-fähige Gerät zu werfen, die neuste Folge zu schauen und dabei – eventuell unterschwellig sarkastische – Kommentare abzugeben. Trotzdem (oder gerade deswegen) fällt mir einiges ein, was ich mir für Staffel 2 wünschen würde.

1. Mehr Magnus & Izzy Buddytime
Ich mag Magnus, ich mag Alec und ich freue mich darauf, dass es hoffentlich mehr Malec in der Zukunft geben wird. Ich finde es nur leider immer wieder schade, wenn sich Serien nur auf ihre romantischen Beziehungen fokussieren. Das ist nicht nur zu oft der Fall, oft genug sind dargestellte Freundschaften dann doch nur ein Vorwand für unerfüllte romantische Liebe (siehe Alec → Jace; Simon → Clary, Luke → Joselyn, etc.). Deswegen würde ich mich sehr über mehr Freundschaften freuen und wer würde da besser zusammenpassen, als Izzy und Magnus als fabulöses Crime-fighting Duo.

2. Weniger „archaische“ Plotlines für Alec
Die Shadowhunterswelt scheint verhältnismäßig archaisch. Alec soll heiraten um die Stellung seiner Familie zu verbessern? Izzy wird für ihre sichtbare Sexualität kritisiert? Shadowhunters und Downworlders müssen separiert sein? Zum Glück sind unsere Protagonisten da anderer Meinung und arbeiten schon an ihrer Rebellion. Nur Alec ist noch in seiner Plotline, der Hetero-Hochzeit für politische Macht, gefangen. Da würde ich mir selbstverständlich wünschen, dass er sich seinen Freunden wieder anschließt und aufhört nach den Regeln des Instituts und seiner Eltern zu leben.

3. Sinnvolle Metaphern
Ich werde mich garantiert nicht über die schlechten Witze der Serie beschweren. Schließlich lache ich seit letzter Woche immer noch über „this is not the cup you are looking for.“ Aber die Metaphern und ständig eingestreuten Redewendungen sind teilweise schon extrem schlecht. Wie leider einiges der Dialoge. Dramatik mit Plattitüden zu ersetzten funktioniert nun mal nur äußerst selten. Natürlich könnte ich mir auch einfach bessere Dialoge wünschen, aber ich will ja realistisch bleiben. Deswegen bitte ich nur um halbwegs sinnvolle Metaphern (und das in Maßen). Dann gäbe es zumindest kein unlocken von Keys mehr.

Sabrinas drei Wünsche an die Shadowhunters-Drehbuchautoren

1. Bessere Dialoge 
Wenn sogar die netteste Person in meinem Freundeskreis beim Thema Shadowhunters als allererstes auf die teilweise unerträglichen Dialoge hinweist, hat die Serie ein Problem. Die Dialoge wirken oft sehr künstlich und die Schauspieler müssen in vollkommen unrealistischen Ansprachen große Mengen an Hintergrundinformationen an den Zuschauer bringen. Das fällt auf und tut der Serie nicht gut. Deswegen mein größter Wunsch an die Autoren: Weniger Exposition in Dialogform. Lasst uns als Zuschauer auch mal etwas erraten, sehen, fühlen – anstatt im Frontalunterrichtsformat alles vorgesagt zu bekommen.

2.Änderungen haben Konsequenzen
Meine Beziehung zum Quellenmaterial bei Shadowhunters ist nicht besonders emotional. Ich habe die Bücher erst während dem Schauen zum ersten Mal gelesen. Dementsprechend habe ich grundsätzlich kein Problem mit Änderungen. Ob Luke nun Buchhändler oder Polizist ist, ist mir grundsätzlich egal. Wenn große Änderungen gemacht werden, sollten sie aber eben auch Konsequenzen haben. Warum ist das New Yorker-Institut bevölkert mit ausgewachsenen Shadowhunter, wenn letztendlich vier Teenager alle Entscheidungen treffen, alle Missionen alleine durchführen und die anderen Shadowhunter im Institut bis Folge 9 noch nicht einmal sprechen durften?

3. Augen auf
Einfach jede zweite Szene, in der Clary mit weit aufgerissenen Augen in die Kamera starrt, weil sie gerade etwas Furchtbares erfahren hat, durch ein Lightwood-Close-Up ersetzen. Izzy, Alec, Jace, meinetwegen sogar Max – da bin ich gar nicht wählerisch. Obwohl ein paar Perfect hair-Close ups natürlich alles aufwerten.


10 Lieblingsfilme: Teil 2

Zurück zu meinen 10 Lieblingsfilmen. Filme, die ich bestimmt mehr als dreißig Mal gesehen habe, die ich immer wieder anschaue und die ich natürlich als DVD im Schrank habe. Hier gibt es keine Reihenfolge, ich habe darunter keinen absoluten Lieblingsfilm, darin könnte ich mich auch gar nicht festlegen. Ich will euch jedoch hier im Blog in unregelmäßigen Abständen diese Filme vorstellen.

Heutiger Film: Star Trek 2009 mit „Schatzi 1“ Zachary Quinto und „Schatzi 2“ Chris Pine

Wir schreiben das Jahr 2009: Ich war neugierig, habe aber gekonnt und erfolgreich jeden Spoiler vermieden. Oh ja, das funktioniert auch in Zeiten von Facebook und Twitter, wenn man es richtig anstellt und die nötige Portion Selbstbeherrschung aufbringt. Ich habe sogar auf der FedCon 2009 einen riesigen Bogen um den Hauptsaal gemacht, als dort vor dem Kinostart exklusiv die ersten 20 Minuten des Films gezeigt wurden – und niemand durfte mir davon etwas erzählen. Und wisst ihr was? Es hat sich gelohnt.

Natürlich war ich skeptisch, ob Charaktere wie Kirk, Spock und Pille, die mich seit meiner Jugend begleiten, einfach so von anderen jungen, mir weitgehendst unbekannten Schauspielern überzeugend verkörpert werden können. Da ich aber allem erst einmal eine Chance gebe, bin ich unvoreingenommen ins Kino gegangen und kam total happy und mit Gänsehaut (dafür hat der Abspann gesorgt, aber den muss man im Original sehen) wieder raus. Meiner Meinung nach ist die Neubesetzung sogar besser als das Original, sorry Trekkies. Es ist aber nicht nur die Neubesetzung, auch die Story fand ich super und dass die einzelnen Charaktere der Reihe nach eingeführt wurden. Ich bin selten ein Freund von Prequels, aber das hier mag ich  und die alternative Zeitlinie finde ich eh super.


Nun aber zur Neubesetzung und meiner Meinung dazu:

- Chris Pine als Captain Kirk ist einfach nur gut. Der Sympathiefaktor ist da. Passt!

- Zachary Quinto als Spock: Ich hatte noch nie etwas von diesem Schauspieler gehört und machte mir vorab keinerlei Gedanken, ob er Spock spielen kann oder nicht. Was soll ich sagen? Er kann es einfach. Er ist Spock! Und das Schönste ist für mich immer noch die jahrelange Freundschaft zu Leonard Nimoy, die bis zu dessen Tod andauerte und Zachary Quintos Tweet dazu werde ich nie vergessen.

- Karl Urban als Pille: Von ihm hatte ich gehört, Eomer in Herr der Ringe. Niemand mochte ihn dort so richtig, ich hatte ihn da wohl ausgeblendet, aber schon in seiner ersten Szene im Shuttle, als er sich Kirk vorstellte, „McCoy, Leonard McCoy“ hat er mich überzeugt. Und sein „Are you out of your Vulcan mind“ ist einfach nur perfekt.

- Simon Pegg: Kannte ich nicht. Leider hatte Scotty relativ wenige Szenen, aber die, die er hatte, waren super. Vor allem sein kleiner, knopfäugiger Freund war zu süß. „Get down!“

- Zoe Saldana ist eine großartige Uhura. Ich finde, sie hat mehr Schwung, ist frecher und die Story mit Spock liebe ich eh. Da haben sich die Autoren wirklich was getraut, ganz mein Geschmack. Endlich mal eine Liebesgeschichte, in der sich nicht alles um Kirk dreht.

- Bruce Greenwood: Pike mag ich einfach, aber was sie im Nachfolgefilm mit ihm gemacht haben … warum ausgerechnet er?! Das verzeihe ich den Autoren nie!

- John Cho und Anton Yelchin: Hier brauchte ich ein bisschen um mich an die beiden zu gewöhnen, aber Chekovs „I can do it! I can do it!“ werde ich wohl immer im Ohr haben.

- Ben Cross: An ihn habe ich mich bis heute nicht so richtig gewöhnt, Sarek ist und bleibt für mich einfach Mark Lenard.


Natürlich habe ich dann auch Star Trek: Into Darkness gesehen, aber dieser Film hat es leider nicht in meine Top 10 geschafft, obwohl er wirklich gut ist, aber dem Film fehlt irgendwie das gewisse Etwas. Ich fand es auch einfach nur schade, dass die Khan-Story hier wieder aufgegriffen wurde und Benedict Cumberbatch ist für mich einfach nicht Khan, denn an Ricardo Montalban kommt einfach keiner ran. Ich finde es generell nicht besonders schlau, wenn (mangels Kreativität) immer wieder alte Geschichten ausgegraben werden, als ob den Leuten so gar nichts Neues mehr einfallen würde. Und ich sehe es so, dass Cumberbatch hier zur Steigerung der Quote gebucht wurde.

Aber ich freue mich darauf, wenn Star Trek Beyond im Sommer in die Kinos kommt und bin gespannt, wie Schatzi 1 und Schatzi 2 wieder als Kirk & Spock wieder in die unendlichen Weiten des Weltalls vorstoßen. Ich hoffe natürlich auf eine neue Story, eine Story, die es bisher noch nicht gab und werde tunlichst bis dahin alle Spoiler und jeden Trailer vermeiden.

Autor: Brigitte
Foto: Paramount Pictures






Mittwoch, 16. März 2016

The Quest - die Reality Show

Ich bin ein Nerd - holt mich bloß nicht raus - Reality Show mal richtig gut gemacht


Everealm ist in Gefahr, und es kann nur von dir gerettet werden. Vom größten Helden, der je gelebt hat, und der keine Angst hat vor Ogres oder den süßen Grübchen von Sir Ansgar.
Das klingt wie ein Videospiel, aber in Wahrheit ist es eine Reality Show der ganz besonderen Art. Überhaupt nicht wie Big Brother oder IBES, sondern richtig, richtig gut.
Falls ihr irgendwo noch die Möglichkeit habt ABCs Show The Quest von 2014 (nicht zu verwechseln mit der TV Serie) zu sehen, dann schlagt zu, ihr werdet sofort süchtig werden.
Die dunkle Macht von Verlox bedroht das friedliche mittelalterliche Königreich Everealm, und so müssen die drei Fates die tapfersten Recken aus dem ganzen Land - genannt Paladins - zusammenholen um der Gefahr zu begegnen. Nur zusammen können sie alle Teile des Sonnenspeers zusammensetzen um Verlox zu besiegen. Aber nur einer oder eine von ihnen wird der Held werden. 
So ist das Setting, in das zwölf ganz normale Contestants gebracht werden. The Quest wurde in einer Burg in Wien gedreht, in einem wirklich wunderschönen Setting. Und niemand geringeres als die Executive Producer von Herr der Ringe sind für die Ausstattung und Special Effects verantwortlich. Und das sieht man auch.
Die Grundregeln sind sehr ähnlich denen anderer Shows: Es gibt zwölf Männer und Frauen, die gegeneinander antreten in verschiedenen Spielen und Herausforderungen, und in jeder Folge muss einer der Paladins die Show verlassen.
Was The Quest jedoch so besonders macht, ist zum einen die Qualität der Erzählung, die dahinter steckt. Es werden nicht einfach nur Spielchen gespielt, sondern das Ganze wird eingebettet in ein stringentes und äußerst spannendes Storytelling. Und das macht sich sofort bei den Paladins bemerkbar. Natürlich wissen die Teilnehmer, dass sie in einer Reality Show sind, aber das wird nie offenbar. Von der ersten Minute an lassen sie sich ein auf das Setting, und aus normalen Menschen werden Paladins, deren einziges Ziel es ist das Königreich zu retten. Nicht an einer einzigen Stelle gibt es auch nur ein Augenzwinkern ans Publikum, um zu erkennen zu geben, dass dies alles nicht real ist. Nein, diese zwölf sind voll in die Geschichte eingetaucht, komplett mit Ausrüstung, Waffen und Kleidung. Und ihr Enthusiasmus ist real und sehr ansteckend.



Begleitet werden sie von verschiedenen Figuren wie Sir Ansgar, der ihre Ausbildung übernimmt, Clio dem Träumer, der Orientierung gibt innerhalb des Castles Saenctum, oder dem etwas zwielichtigen Grand Vizier. 
Und das ganze wirklich in einem wunderschönen Setting, das bis ins letzte Detail erstaunlich hochwertig und einfallsreich gestaltet ist. 

Was die Teilnehmer, die in dieser Show mitmachen, gewinnen können, ist kein Auto oder Geld, Reise oder Reichtum, sondern einfach nur den Titel des "One True Hero". Und dieser Ansporn scheint ihnen mehr zu geben und mehr aus jedem einzelnen herauszuholen, als es Besitztümer je könnten.

Ich warte ja noch verzweifelt auf die nächste Staffel, die es aber vielleicht nie geben wird. Und was würde ich dafür geben, einmal der "One True Hero" zu sein.


Autor: Karin
Fotos: neckbeardz.com


Virus

Ein Winterspecial vom Bergdoktor

Crossover Der Bergdoktor / Die Bergretter

Jetzt gibt's gleich eins auf die Schnauze
In Quarantäne
Ich liebe Serien-Crossover und heute will ich auf ein Film-Crossover eingehen, das aus zwei TV-Serien entstanden ist. Es gab da Anfang 2013 ein Winterspecial, also einen Film zur Serie. Diese Specials beim Bergdoktor haben nur bedingt mit der laufenden Handlung zu tun, sie sind eher außen vor. Klar sind die üblichen Verdächtigen dabei, aber die großen und kleinen Katastrophen des Lebens, mit denen die vorherige Staffel mit dem üblichen fiesen Cliffhanger geendet hat, werden hier nicht erwähnt.
Ich persönlich finde diese Winterspecials sogar besser als die ganze Serie. 

Der Bergdoktor (diese Serie liebe ich ja seit einigen Jahren) trifft auf Die Bergretter (diese Serie habe ich gekonnt ignoriert, bis Sebastian Ströbel kam) und wer Die Bergretter schon mal gesehen hat, weiß, dass man die einzelnen Folgen am besten mit Baldriantee schaut. Vor allem, wenn man Höhenangst hat.


08.03.2016 und 11.03.2016

Meine ersten Versuche, den Film zu schauen:
Im Film gibt es am Anfang eine mehr als dramatische Szene, in der Bergdoktor Martin Gruber im verschneiten Gebirge im Eis einbricht und Bergretter Andreas Marthaler (witzigerweise gespielt von Schauspieler Martin Gruber) versucht, ihn da wieder rauszuziehen. Das Ganze ist mehr als dramatisch … kommt er da wieder raus oder nicht? Ende der Szene. Dann kommt eine Einblendung „48 Stunden früher“ und ich musste erst mal abschalten. Ich mag solche Filme nicht, in denen am Anfang das Big Drama vom Ende gezeigt wird und dann erst mal der Film ganz, ganz harmlos beginnt. Das regt mich einfach zu sehr auf. Ich kriege das Drama nicht mehr aus dem Kopf. Also erst mal die DVD raus, ein paar Tage gewartet und dann noch mal versucht.

Beim zweiten Anlauf habe ich den Film geschafft, ohne einen Herzinfarkt zu bekommen. Ein paar Pausen musste ich dennoch einlegen, um mich durch die wirklich nervenaufreibende Story durchzukämpfen. Nun möchte ich darüber noch berichten, aber es ist wohl besser, hier eine Pause einzulegen und den Film noch mal zu schauen.


16.03.2016

So, nun habe ich den Film zum zweiten Mal gesehen, dieses Mal sogar am Stück und ich habe mich wieder furchtbar aufgeregt. Wenn bei besonders dramatischen Szenen der Film langsamer läuft, fast wie in Zeitlupe, dann kann ich mich noch mehr aufregen. Das ist bestimmt Absicht und ich falle immer wieder drauf rein.

Das Gemeine an diesem Film ist ja, dass ich beim Friede-Freude-Eierkuchen-mit-a-bissl-Eifersucht-Anfang wusste, welches Big Drama kommt und es fiel es mir schwer, das auszublenden und über die leichten Eifersuchtsanfälle des Bergdoktors zu schmunzeln. Seine Ex-Verlobte aus den USA hatte New York den Rücken gekehrt und zur Hochzeit in den Bergen eingeladen. Zudem war sie auch noch schwanger. A bissl viel für den guten Doktor Gruber, der ist natürlich geschafft hat, die Hochzeit zu sprengen, indem er bei plötzlich auftretenden Erkrankungen ein tödliches und hochansteckendes Virus diagnostizierte. 
Ab diesem Zeitpunkt ist bei der vorher so fröhlichen Hochzeitsgesellschaft natürlich die Hölle los. Ein Drama jagt das nächste, auch Bruder Hans und Tochter Lilly sind infiziert. Plus dem Aufreger schlechthin, der „liebe“ Herr Geiger vom Katastrophenschutz, großartig gespielt von Francis Fulton-Smith, der alle Infizierten lieber verrecken lassen will, als nach einer Heilungsschance suchen zu lassen. So kann man auch Probleme lösen. 
Der Kerl hat mich mehr aufgeregt, als die ganzen Drama-Szenen in Schnee, Eis und Wasser. Als er dann plötzlich eine Faust im Gesicht hatte, sprang ich mit einem begeisterten „Yes!“ von der Couch auf. Seit Khan in Star Trek II – Der Zorn des Khan hat mich niemand mehr so wütend gemacht. Allerdings kann ich diesen Film immer noch nicht anschauen, ohne an die Decke zu gehen. Ob ich es jetzt doch mal wieder versuchen sollte, nachdem ich dieses wirklich gemeine Winterspecial vom Bergdoktor geschafft habe?

Ach ja, und Eisklettern finde ich furchtbar. „Ist a bissl wie Felsklettern, nur ohne Felsen“ – na das vereinfacht die Sache doch ungemein.

Autor: Brigitte
Fotos: ZDF




Dienstag, 15. März 2016

Tipps für angehende Autoren

von Tommy Krappweis

(Wir haben den Text mit Tommys Erlaubnis von Facebook übernommen, da nicht jeder dort ist und diese Infos wirklich viele Leute interessieren werden)

Unter den PNs an meine offizielle Facebookpage finden sich immer wieder Fragen von angehenden Autoren nach Tipps, wie man schreibt, wie man anfängt, was man beachten sollte oder wie man sein Buch veröffentlicht bekommt. Es sind längst zu viele, als dass ich sie alle gebührend beantworten könnte.
Ich habe also im folgenden Text versucht, die häufigsten Themen verständlich zusammenzufassen, auch um in Zukunft auf diesen Text zu verweisen zu können. Generell muss ich natürlich vorausschicken, dass mein Weg und meine Strategien nicht auf jeden passen. Ausserdem ist das nun folgende nicht perfekt strukturiert, sondern eher assoziativ und es ist tendenziell eher für Genre-Autoren gedacht. Aber vielleicht ist ja für den einen oder anderen ein hilfreicher Tipp dabei und Ihr fühlt Euch inspiriert.


WIE FANGE ICH AN?
Wenn ich nichts habe, was mich so sehr beschäftigt, dass ich das Gefühl habe, es rauslassen zu müssen um nicht zu detonieren... dann schreibe ich kein Buch und auch kein Drehbuch. Bei anderen Formaten wie Sketchen, TV-Shows oder Episoden ist natürlich anders: Da setze ich mich hin und mach. Aber ein Buch oder Drehbuch kann ich nicht schreiben, ohne den ganz, ganz großen Drang, diese Story zu erzählen.

ICH WÜRDE SO GERN EIN BUCH SCHREIBEN, KOMME ABER NIE ÜBER DIE ERSTEN SEITEN/KAPITEL HINAUS.
Dieses Problem scheint weit verbreitet zu sein. Meiner Meinung nach fehlt es in diesem Fall an dem inneren, emotionalen Druck für eine bestimmte Geschichte mit ganz bestimmten Figuren!
Will sagen: Wer nur erzählen will, weil er gern erzählt, oder gerne Autor wäre und ein Buch schreiben will, aber nicht für einen ganz bestimmten Inhalt brennt, hat meiner Meinung nach nur 20% dessen, was es für ein (gutes) Buch braucht.
Natürlich ist der Antrieb grundsätzlich nichts schlechtes, den braucht man auf jeden Fall. Und an dem Wunsch, Autor zu sein, ist nun wirklich nix verkehrt. Aber ohne eine Idee für die man brennt, wird man nicht weit kommen.
Bei mir hat es 38 Jahre gedauert, bis ich wußte: Diese Story mit diesen Figuren in diesem Setting - Das muss raus. Ich hoffe, bei Euch geht das schneller, aber bei mir war es eben so.

ICH HABE EINE SCHUBLADE/FESTPLATTE VOLL MIT IDEEN ÜBER EINE WELT, MIT POLITISCHEM SYSTEM, HISTORIE ÜBER TAUSENDE JAHRE, KARTENMATERIAL, TECHNOLOGIE, SPRACHEN... WAS NUN!
Wer tausendundeine Idee für eine Welt, ein Sozialsystem, eine Utopie, Dystopie oder welches Setting auch immer hat, das alles mit Landkarten, Sprachen, Recherche, Religionen und Ökosystemen anreichert, der hat fraglos Talent zum Weltenbauen. Eine tolle, runde, funktionierende Welt ist etwas großartiges. Man kann sie für RPG/Larp, Games, Anthologien und viele andere Dinge nützen - natürlich ganz wunderbar auch für Bücher oder Filme. Als Hintergrund. Nicht als Handlungsersatz.
Das mag jeder für sich anders bewerten, aber ich behaupte, dass auch Tolkien mitsamt den genialen Sprachen, Karten und der gigantischen Backstory keinen Pfeifenwurf weit gekommen wäre, wenn er nicht von den Bagginses hätte erzählen wollen, die trotz ihrer hobbit'schen Bequemlichkeit die Lust aufs Abenteuer spüren und dabei über sich selbst hinauswachsen.

ICH HAB EINE IDEE, FÜR DIE ICH BRENNE - UND ICH KRIEG TROTZDEM NIX AUFS PAPIER! WIE FANG ICH AN?
Beginne nicht mit einer Beschreibung der Trade Federation oder des Kastensystems oder wie viele Sonnen und Monde am Firmament des Planeten wie lange brauchen, um nach wohin auf- und unterzugehen. Das sind alles Dinge, die nebenbei erzählt werden - während etwas passiert, das den Leser interessiert. Zum Beispiel: 'Verzweifelt blickte sie auf das unüberwindbare Bergmassiv, dessen schneebedeckte Gipfel von den Monden Castor und Pollux in geisterhaft weisses Licht getaucht wurden.' Schon klar, keine Perle der Wortkunst, ich will damit nur sagen, dass man die zwei Monde an einer Stelle platzieren kann, wo sie zur Athmosphäre eines Moments beitragen. Denn niemand interessiert sich dafür, wie viele Monde nachts auf dem Planeten leuchten. Aber es nebenbei zu erfahren, erzeugt ein Gefühl für die Tiefe einer Welt.

ES BRINGT MIR MIX, WENN DU SAGST WAS ICH NICHT MACHEN SOLL!
Verzeihung, also wenn du nicht weißt, wie Du loslegen sollst: Beginne zum Beispiel einfach mit einem inneren Monolog Deines Protagonisten und wie er sich gerade fühlt. Dann hältst Du inne und überlegst, wohin er unterwegs ist - egal ob innerlich oder äußerlich. Wo will er hin, was will das Mädel, der Typ? Und das ist dann das zweite, was Du schreibst.
Das kannst Du morgen wieder löschen oder umschreiben, aber jetzt steht es erstmal da und das ist gut.

UND JETZT?!
Jetzt schreib weiter! Hör nicht auf! lies nicht dauernd die paar Sätze, ob man die noch besser machen könnte. Schreib erstmal weiter!

SCHREIBST DU VORHER ALLES AUF? MACHST DU CHARAKTERBÖGEN? WIE LANG IST DEIN TREATMENT/DEINE STORYLINE?
Das macht jeder anders. Ich habe für die Trilogie 'Mara und der Feuerbringer' nur etwas über zwanzig Seiten Story geschrieben. Wenn ich das arg viel genauer mache, verliere ich den Spass am Buchschreiben. Ich langweile mich schnell, wenn alles fix und fertig ist.
Ich schreibe keine Charakterbögen. Entweder weiß ich wie meine Figur ist oder es steht alles im bisher geschriebenen. Per Suchfunktion ist in einem Dokument schnell eine Erwähnung von Geburtsdatum oder Augenfarbe gefunden. Ich erwähne Dinge aus der Vergangenheit meiner Figuren sowieso nur dann, wenn ich das Gefühl habe, dass das jetzt gerade was verbessert. Und dann ist sofort klar, was das ist oder denke ich mir etwas aus, was der Story am meisten dient. Der Vorteil: Ich habe noch nie Fakten aus dem Leben der Figuren ohne einen triftigen Grund erzählt.
Natürlich gibt es Storys wo die Backstory einer Figur so komplex und wichtig ist, dass man sich das aufschreiben sollte. Wie mehrfach erwähnt, ich kann nur von mir sprechen.

SOLL ICH MEIN MANUSKRIPT JEMANDEN LESEN LASSEN?
Das kann man nicht pauschal beantworten. Freunde oder Familie tendieren dazu, nicht die Wahrheit zu sagen, wenn es kacke ist. Und das ist dann nicht nur nicht hilfreich sondern ein echtes Problem.
Ich habe beim zweiten Band von „Mara und der Feuerbringer“ im 
Fantasy-Forum.net eine passwort geschützte Gruppe aufgemacht, zu der nur ausgewählte User Zutritt hatten, die grundsätzlich Spaß an Band 1 hatten. Darunter befanden sich sowohl richtige Mara-Fans als auch kritische Stimmen, die zum Beispiel fanden dass ich in Band 1 zu wenig aufgelöst hätte oder dass Mara ihnen zu hilflos rüberkam. Also habe ich allen per Mail eine Vereinbarung als PDF geschickt, dass sie nichts erzählen und dass ich ihre Tipps auch verwenden darf. Dann habe ich alle paar Tage ein Kapitel geschickt und dann um Beantwortung dezidierter Fragen gebeten. Aus vielen Zuschauerbefragungen und Testscreenings weiß ich, dass die meisten Menschen – vor allem Jüngere - instinktiv denken, sie müssten etwas kritisieren um ernst genommen zu werden. Stellt Euch vor, Ihr sollt was beurteilen und sagt dann nur „Ich fands gut.“ Um diese „Kritik der Kritik wegen“ auszuhebeln, habe ich Fragen gestellt wie zum Beispiel: „Ist Maras Mutter zu unsympathisch?“ oder „Rafft man, warum Mara ihren Stab verliert?“ oder „Ist diese Stelle mit dem Anti-Haifisch-Spray zu abgefahren?“ Natürlich konnten alle User dann auch generell was dazu sagen, aber durch den Fragenkatalog wurde die Kritik erst einmal kanalisiert und dann konnte jeder entspannt addieren, was ihm sonst noch aufgefallen war.
Trotz allem ist für so eine Leserunde ein stabiles Ego und ein klares Ziel vor Augen unerläßlich.

ICH HAB MEIN BUCH/DIE ERSTEN KAPITEL PLUS STORYLINE FERTIG UND JETZT?
Willst Du zu unbedingt bei einem etablierten Verlag veröffentlichen? Dann suchst Du Dir mit Manuskript und professionellen Unterlagen zu Projekt und Deiner Person einen Literaturagenten, der zu Dir passt. Dabei achtest Du darauf, dass seriöse Agenturen ausschließlich dann Geld bekommen, wenn sie was an einen Verlag verkauft haben. 10% - 20% ist üblich. Wer vorher Geld will, fuckt off.
Wenn Du keinen Agenten findest, versuch gerne Dein Glück mit Manuskript-Aussand. Ich sehe das bei den großen Verlagen skeptisch und würde da bei Genrematerial eher einen der vielen sehr guten Kleinverlage empfehlen oder Du gehst ins Self Publishing. Persönlich halte ich die Veröffentlichung bei einem Kleinverlag erstmal für sinnvoller, denn es ist immer gut wenn es das Buch auch 'in echt' gibt, wenn Du zum Beispiel Lesungen mit Signierstunden im Sinn hast. Aber ich habe auch Stoffe, bei denen ich über Self Publishing nachdenke: Zum Beispiel weil es zu „spitz“ ist in der Zielgruppe, oder zu abgefahren, als dass ich mir oder einem Redakteur die Diskussion antun will.

MACHEN LEKTOREN MEIN BUCH BESSER ODER KAPUTT?
Ganz ehrlich, beides kann passieren. In beiden Fällen musst Du es aber auch zulassen, denn ein Lektor soll eine Hilfe sein und kein Hindernis. Letztlich steht Dein Name auf dem Cover und nicht der des Lektors. Ein toller Lektor ist ein Geschenk und etwas ganz und gar wunderbares. Ein unpassender oder gar schlechter Lektor ist die Hölle. In Bunt.
Ich hatte bereits beides und bei dem grausigen Lektor führte das zu massiven Problemen und viel unnötigem Arbeitsaufwand für ihn wie auch für mich. Vor allem Duden-Nazis sind für mich ein Gräuel, da ich ja nun mal gerne Worte erfinde oder lustig falsch beuge. Außerdem habe ich Spaß an absichtlichen Wiederholungen und anderen Sperenzchen, die auf einen Lektor erst einmal befremdlich wirken können. Nur, der Verlag will ja ein Buch von MIR, in meinem Stil. Und das bekommt er auch. Zur Not ist der Lektor der falsche und muss ignoriert oder gar ausgetauscht werden. Das ist sehr unerfreulich und wirklich nicht die Regel. Bei den guten Lektoren (deutlich in der Überzahl) war die Überarbeitung ein eindeutiger Gewinn für das Buch sowie für mich als Autor.

DARF ICH DIR MEIN MANUSKRIPT SCH…
Ich habe keine Zeit, es zu lesen, geschweige denn, es zu kommentieren oder wem zu empfehlen. Meine Produktionsfirma setzt außerdem nur eigene Stoffe um, wir arbeiten nur in den allerseltensten Fällen mit anderen Autoren zusammen und das auch nur bei Projekten, die aus unserem eigenen Thinktank kommen.

WÜRDEST DU MIR RATEN, AUTOR WERDEN ZU WOLLEN?
Wenn Du Freude daran hast und den Schreibdrang verspürst, ja und unbedingt. Wenn Du vorrangig erfolgreich sein willst, nein.

SORGT DER VERLAG DANN DAFÜR, DASS MEIN BUCH ERFOLGREICH WIRD?
In den allermeisten Fällen wird auch ein großer Verlag kaum mehr tun, als das Buch zum Verkauf anzubieten. Promo wird nur für die Spitzentitel gemacht, bei den anderen setzt man auf das Prnzip Hoffnung. Wenn das Cover und der Titel interessant wirkt und die Zielgruppe aktivieren kann und wenn die Büchhändler das genau so sehen, hat man trotzdem eine gewisse Chance. Sie ist leider nicht sonderlich groß. Bei „Mara und der Feuerbringer“ stand das Buch entweder irgendwo bei „Kinder & Jugendbuch“ und nicht bei Fantasy und wenn, dann meistens auch nur ein Exemplar im Regal unter meinem Nachnamen sortiert. Also muss man selbst aktiv werden.

SOLL ICH AUF FACEBOOK UND CO WERBUNG FÜR MEIN BUCH MACHEN?
Schwierig zu beantworten. Ich tendiere eher zu „Nein“ wenn Du mehr als evereinzelte Postings über Dein privates Profil teilst. Denn durch Werbung, die auch als Werbung daherkommt, nervst Du schnell Deine Kontakte. Eine Fanpage aber macht nur Sinn, wenn Du eine signifikante Anzahl an Menschen aktivieren kannst, diese zu gefälltmirn. Und Du musst Dir darüber im klaren sein, dass Dich ein Posting das auch gesehen werden soll, etwas zwischen 4.- und 150.- kosten wird. Außerdem musst Du Dich mit Zielgruppen-Einstellungen auseinandersetzen und diese sinnvoll nützen. Sonst verpufft der Invest. Generell gilt bei Facebook, Twitter und Co: Dein Posting möge unterhaltsam sein!

DU HAST ES JA LEICHT, WEIL DU PROMI BIST.
Naja, wenn man „Promi“ so definiert, dass man dann beim „Promi Dinner“ mitmachen darf, bin ich einer. Aber dafür habe ich auch schon mit dem ganzen Kram angefangen, als ich 8 Jahre war. Wenn Du ähnlich bereit dazu bist, Dein Ziel ein Leben lang mit 150% zu verfolgen, dann hast Du es eventuell irgendwann auch mal leichter, was zu platzieren und gehört zu werden. „Eventuell“ deswegen, weil Dein Kram natürlich auch was taugen muss und weil Du ganz viel Glück brauchst.

SONST NOCH TIPPS?
Ja. Sei kein selbstsüchtiges Arschloch. Niemand will mit selbstsüchtigen Arschlöchern arbeiten. Auch Du selbst nicht.

Autor: Tommy Krappweis
Foto: Jörg Ossenbrüggen